Auto eines Malers

M

Citroën 11 BN

  • Baujahr: 1952
  • 4 Zylinder
  • 1.911 ccm
  • 56 PS
  • 115 km/h

34.800 

Die bekannten Traction Avant (Frontantrieb) Modelle wurden bereits 1934 präsentiert und sind bis 1957 gebaut worden. Abgelöst wurden sie durch die legendäre DS, die dann bis 1975 gebaut wurde. Wegen ihres konkurrenzlos gutem Fahrverhalten wurden diese Autos bald als Gangster-Limousine bezeichneten, denn es gab das Gerücht, dass diese Wagen Gangstern die Flucht vor der Polizei garantierten. Jedenfalls waren die Autos 1934 eine ähnlich große Sensation, wie 1955 die DS. Die als Citroën 7, 11 und 15 gebauten Traction Avant deckten einen Leistungsbereich von 34 bis 78 PS ab. Mit allen Varianten kann man heute nicht nur locker im Verkehr mithalten, sondern man wird sich vielerorts über die verblüffend flotte Gangart wundern. Maßgeblich daran beteiligt sind der Frontantrieb, die hydraulischen Bremsen, das im zweiten und dritten Gang synchronisierte Getriebe, die selbsttragende Karosserie mit niedrigem Schwerpunkt, die breite Spurweite, der lange Radstand und einem Fahrwerk, das von seinem Prinzip her von einigen Herstellern bis in die 90er Jahre gebaut wurde! Heute gehören diese Autos zu den ganz wenigen Vorkriegskonstruktionen, die man, nach kurzer Gewöhnung, ganz normal im Alltag bewegen kann! Wenn Sie sich das nicht vorstellen können, sollten Sie mal zu einer Probefahrt mit so einem Modell vorbeikommen.

Dieser Traction 11 BN wurde 1952 erstmals zugelassen. Es handelt sich um ein sog. „Radmodell“, also ein Modell vor der umfangreichen Nachkriegsüberarbeitung nach den Werksferien 1952, als das außen aufliegende Reserverad in den Kofferraum wanderte und der Kofferdeckel daher wie ein aufgesetzter Koffer wirkte. Der andere Heckabschluss der Radmodelle bedingt auch ein etwas längeres Dach mit einer weiter hinten stehenden Heckscheibe. Somit ist das ohnehin üppige Raumgefühl im Fond bei den Radmodellen nochmal opulenter. Auch die Innenausstattung der Radmodelle wirkt in vielen Details höherwertig. Übrigens lässt sich ein Radmodell auch von vorne eindeutig erkennen, denn die Scheibenwischerachsen befinden sich noch oberhalb der Windschutzscheibe. Anfang der 80er Jahre stand dieser Wagen in einer Ortschaft an der oberen Donau und ein Kunde von uns hinterließ damals einen Zettel an der Windschutzscheibe, auf dem er sein Kaufinteresse andeutete. Erst jetzt rund 45 Jahre später, als das Auto zu uns kam, erkannte unser Kunde das Auto wieder. Auf seinen Zettel erhielt er damals keine Reaktion. Stattdessen wurde das Auto 1984 für 7.000 DM an einen Herrn in Baden-Württemberg verkauft. Den handgeschriebenen Kaufvertrag dazu fanden wir im Handschuhfach. Ein bekannter deutscher Maler, der auch in den Papieren eingetragen ist, war der Verkäufer, und auch der Kaufvertrag von 1984 trägt die Unterschrift dieses Malers. Der Herr, der den Wagen von dem Maler kaufte, ist ein Karosserie-Spengler und hatte sich den Citroën an Wochenenden, oder wann immer er Zeit und Lust hatte, in Eigenregie zerlegt, die Karosserie instandgesetzt, neu lackiert und schließlich mit sehr viel Liebe zum Detail wieder zusammengebaut. Wann er mit diesen Arbeiten fertig war, weiß er selber nicht mehr genau, aber es dürfte Ende 1990er Jahre gewesen sein. Mitte der 2000er wurde dann der Motor komplett zerlegt und von Grund auf überholt. Gefahren ist der Herr, wie er selbst sagte, seitdem nur sehr, sehr wenig. 2020 kaufte dann das Auto dann ein Freund unseres Hauses, ein seit Jahrzehnten in Berlin lebender Franzose, dessen Hobby die Aufarbeitung von Traction Avant Modellen ist. Er hat dann den an sich sehr gut erhaltenen Wagen mit sehr gut laufendem Motor technisch wieder flott gemacht. Unter anderem wurde die gesamte Bremsanlage überholt, die Triangeln der Vorderachse neu gebuchst, die Traggelenke der Vorderachse erneuert, die Stoßdämpfer erneuert und ein neuer Tank eingebaut. Auch die Innenausstattung wurde umfangreich aufgearbeitet. Die Sitze wurden neu gepolstert und mit originalem „new old stock“ Stoff neu bezogen. Die Türverkleidungen und die seitlichen Armlehnen hinten befinden sich jedoch noch in gutem originalem Zustand! Ein Unterschied zu den neuen Stoffen der Sitze ist nur bei ganz genauem Hinsehen zu erahnen. Auch der Dachhimmel wurde originalgetreu erneuert, eine Arbeit für die man zwei bis drei Tage benötigt. Das Auto befindet sich jetzt in einem sehr guten, originalgetreuem Gesamtzustand. Unser Preis beinhaltet eine neue Hauptuntersuchung sowie ein H-Gutachten. Eine sehr authentische Gangster-Limousine, die mal einem Künstler gehörte.

Teilen Sie diesen Beitrag

Auf Wunsch können wir Ihnen für das erste Jahr nach Erwerb Ihres Oldtimers eine Reparaturversicherung anbieten. 
Details finden Sie hier.

Anfrage