Feuille Dorée

M

Citroën SM

  • Baujahr: 1970
  • V6 Zylinder
  • 2.670 ccm
  • 163 PS
  • 220 km/h

82.500 

Man war von Citroën ja so einiges gewöhnt und als im März 1970 auf dem Pariser Salon das Modell SM vorgestellt wurde, schien die automobile Welt einmal mehr von der französischen Marke mit dem Doppelwinkel gründlich durcheinander gewirbelt zu werden. In Deutschland titelte das Motorjournal Auto Motor und Sport über den Testbericht des Citroën SM gar mit der Schlagzeile „Frankreichs Wunderauto“! Entstanden war ein ebenso futuristischer wie eleganter Supersportwagen, mit exquisiten Fahrleistungen und Fahreigenschaften und darüber hinaus mit höchst komfortablen Federungseigenschaften, wie man sie an einem Sportwagen noch nie erlebt hatte. Realisiert wurden diese Eigenschaften durch die führende Kompetenz Citroëns in Sachen Abstimmung von hydropneumatischen Fahrwerken, gepaart mit der souveränen Kraft eines Maserati-Motors. Diese einmalige Konzentration von Know-how war gewissermaßen ein Kind des Michelin-Konzerns, in den damals sowohl Citroën als auch Maserati, eingebunden waren. Der V6-Motor hat einen – eher ungewöhnlichen – Zylinderwinkel von 90°, um unter der flachen Motorhaube Platz zu finden. Das annähernd baugleiche Aggregat findet sich im Maserati Merak als Mittelmotor. Die Meinungen über die Bedeutung der Modellbezeichnung SM gehen auseinander. Sicher ist, dass das M für Maserati steht. Ob das S jedoch für System oder Sport steht ist nicht eindeutig überliefert. Citroënisten hatten bald eine eigene Interpretation und für sie steht SM für Seine Majestät (frz. Sa Majesté). Im Juli 1970 lief die Serienproduktion an und endete im Mai 1975, ein knappes Jahr nach der Übernahme von Citroën durch Peugeot. 1970 wurden 868 Exemplare gebaut und im Jahr 1975 wurde die Produktion nach 12.920 Fahrzeugen eingestellt. Es handelt sich bis heute um das einzige je gebaut Hochleistungscoupé von Citroën. Bei seinem Debut war ein SM ab 31.000 DM zu haben und damit fast 10% teurer als ein Porsche 911 S.

Dieser SM wurde am 29.12.1970 im Département Haute-Savoire, südlich des Genfer Sees, zugelassen. Bis April 1984 blieb das Auto in Erstbesitz und schon vor einigen Jahren wurde es einem befreundeten Autohaus in Paris, das sich auf besonders original erhaltene SM-Modelle spezialisiert hat, angeboten. Zu dem Zeitpunkt war das Fahrzeug zwar im fast ungerührten Originalzustand, aber nur bedingt fahrbereit, denn es wurde lange Zeit nicht bewegt. Außerdem war das Leder der Sitzbezüge spröde und der Lack stumpf. Also blieb der Wagen für weitere drei Jahre beim Zweitbesitzer und erst 2017 wurde man sich handelseinig. Nun wurde das völlig original erhaltene Auto behutsam aufgearbeitet. Nach der Zerlegung des Fahrzeuges wurden beide Seiten der Karosserie und die Motorhaube von außen komplett von Lack befreit. Es zeigte sich, dass das Blech der Karosserie völlig gesund war. Die Tür rechts hatte jedoch ein paar kleinere Dellen und wurde daher durch eine andere original erhaltene Tür ersetzt. Die Außenhaut der Karosserie wurde anschließend wieder im originalen Farbton feuille dorée (frz. goldenes Blatt – gemeint ist die goldene Farbe herbstlichen Laubs) lackiert. Da nur die Außenhaut neu lackiert wurde, präsentieren sich Türausschnitte, Heckklappenausschnitt und der Motorraum noch im originalen Werkslack und man kann daher noch die originalen Schweißpunkte erkennen. Auch der Unterboden verfügt noch über die originale werksseitige Konservierung! Die Sitze wurden originalgetreu mit neuem schwarzem Leder bezogen. Die Türverkleidungen, der Dachhimmel und der Teppich entsprechen jedoch noch der Werksauslieferung. Der Motor wurde 2018 im Atelier Amédée bei Perpignan nahe das Grenze zu Spanien, dem französischen Spezialisten für SM-Motoren, komplett zerlegt und revidiert. Es wurden u.a. neue Zylinderlaufbuchsen, neue Kurbelwellenlager und neue Ventile eingebaut. Die Kolben erwiesen sich in exzellentem Zustand und wurden daher im Original erhalten. Die neuen Zylinderlaufbuchsen wurden zu den Kolben passend gehont und kreuzgeschliffen. Es wurden haltbarere Steuerketten samt besserem Kettenspanner und eine leistungsfähigere Ölpumpe eingebaut. Seit der Motorrevision wurde der Motor gut 1.500 Km eingefahren und erhielt anschließend eine Einfahrinspektion mit Überprüfung aller Funktionen und natürlich einen Ölwechsel. Auch die gesamte Technik des Fahrwerks, der Bremsen, der Vergaseranlage mit drei Weberdoppelvergaser wurde überholt, ein rostfreier Edelstahlauspuff angebaut und die Klimaanlage modernisiert. Leider gibt es keinen Beleg für die gesamte Laufleistung des Coupés, es ist aber sehr wahrscheinlich das die 51.064 Km, die der Kilometerzähler anzeigt, der gesamten Laufleistung entsprechen. Das bis 2017 original erhaltene Auto wurde sehr professionell neu aufgebaut und es präsentiert sich in fantastischem Zustand. Bis auf die Heckscheibenheizung, deren aufgedruckte Heizfäden nicht mehr richtig leiten, funktioniert alles. Ein sehr früher SM, noch ohne Colorverglasung und mit SM-Schriftzügen an den C-Säulen. Das herbstliche Blattgold des Lacks, eine Farbe die nur im ersten Jahr erhältlich war, bildet im Sonnenlicht einen leicht grünlichen Schimmer, eben ein herbstliches Gold – feuille dorée.

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