Der Kunde kaufte bei uns eine relativ gut erhaltene Restaurierungsbasis und beauftragte uns im Anschluss, diese komplett zu restaurieren. Die auch als „Gangsterlimousine” bezeichnete Baureihe wurde von 1934 bis 1957 gebaut und es handelt es sich bei diesem ’53er Modell um eine relativ späte Variante. Das Auto sollte in genau dem schwarz lackiert werden, wie es 1953 von Citroën angeboten wurde. Also in schwarz ohne Metalliceffekt und ohne Klarlack! Dies ist für jeden Lackierer eine der anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt, denn bei schwarz ohne Metallic und ohne Klarlack wird jeder noch kleine Fehler sichtbar! Allerdings kann man ein so lackiertes Auto mehrmals mechanisch aufpolieren und somit fast wieder in neuen seidigen Glanz versetzen. Diese Art von Lackierung an einem Wagen wie diesem auszuführen, bedeutet eine besonders große Herausforderung, denn die großen runden Flächen sollen keinerlei Wellen oder Verzerrungen im Lack wiedergeben. Das Ergebnis darf, mit Verlaub, als „besser als neu” bezeichnet werden. Zusätzlich zu der kompletten Restaurierung wurden folgende Wünsche berücksichtigt:
- Einbau von farblich an den Innenraum angepassten Aufrollgurten vorne
- Einbau von Beckengurten hinten
- Verlängerung der vorderen Dachleisten (da es erfahrungsgemäß dort Dichtigkeitsprobleme geben kann)
- Zuschweißen der Lüftungsklappe vor der Windschutzscheibe (denn konstruktionsbedingt sind diese Klappen nur schwer dicht zu bekommen und machen mehr Ärger als Freude)
- Einbau einer modernen Kupplung, mit der man heutigen Verkehrsanforderungen an Stau und Einparken gewachsen ist
- Kofferraum mit Teppich auskleiden
- Felgen nicht im originalen beige, sondern in dem grau des Innenraums, lackieren
- Einbau einer Warnblinkanlage
- Einbau eines Kühlwasserthermometers
- Einbau einer Fernlichtkontrollleuchte
- Einbau eines Schlosses in die Fahrertür (original gab es nur rechts ein Schloss)
- Umbau auf Einschlüsselsystem für Türen, Kofferraum und Zündschloss
- Einbau eines versteckt angebrachten Stromhauptschalters
- Anbau von ROBRI Zierrahmen um die Blinker und Rückleuchten (das sind zeitgenössische Zubehörteile)
- Vordersitzanlage 13 cm weiter hinten einbauen (früher waren die Menschen kleiner und bevorzugten eine andere Sitzposition)
- Motorumbau auf Pleuel- und Hauptlagerschalen (im Original waren die Lager gegossen, was spätere Motorüberholungen sehr kostspielig werden lässt)
- Tankversiegelung (früher waren die Tanks von innen völlig unbehandelt und damit rostanfällig)
- Anbau von zwei Außenspiegeln (damals wurden die Fahrzeuge ohne Außenspiegel ausgeliefert)
Während der Arbeiten mussten wir feststellen, dass der Wagen vorne rechts offenbar einen Unfall gehabt haben muss, denn die rechten Dreieckslenker wiesen nach außen. Obwohl man dies beim Fahren nicht gemerkt hat, haben wir den Schaden selbstverständlich behoben.
Die gesamte Restaurierung hatte auf den Monat genau, ein Jahr Zeit in Anspruch genommen. Der neue Besitzer hat seinen Wagen zwar in Berlin angemeldet, wird ihn aber vorwiegend auf Alleen in seiner Heimat, der Mecklenburgischen Seenplatte bewegen. Vielleicht begegnet er Ihnen dort?