Erste Pan-Europäische Konferenz für Automobilgeschichte

Vom 26.05. bis 28.05.2017 fand im nationalen französischen Automuseum „Der Sammlung Schlumpf“ in Mulhouse die erste Pan-Europäische Konferenz für Automobilgeschichte statt. Gut 80 Automobilhistoriker aus Australien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Groß Britannien, Holland, USA und Serbien trafen sich um Vorträge zu halten und über aktuelle Themen zu diskutieren. Unter anderem ging es auch darum, wie sich die Oldtimerszene international besser vernetzten kann und wie am besten mit den Herausforderungen der Zukunft umzugehen ist. Unser Geschäftsführer Dipl.-Ing. Roland Kayser war in seinen Funktionen als Lehrbeauftragter für Automobilgeschichte und Mitglied des Parlamentskreises für Automobiles Kulturgut vertreten. „Die Veranstaltung war einmalig und es ist erstaunlich wie sich die Belange und Anliegen der Oldtimerszenen einzelner Länder untereinander gleichen. Es wird höchste Zeit sich professionell zu vernetzten und dadurch eine internationale Lobby für Automobiles Kulturgut zu bilden. Die nächste Konferenz ist für 2018 in Den Haag in Holland geplant.“

In der Sammlung Schlumpf stehen zwei von sechs gebauten Bugatti Royale und ein Nachbau, für den der Rahmen und fast alle Teile der Technik aus originalen Ersatzteilen von Bugatti verwendet wurden. Die Bugatti Royale sind fahrende Kunstwerke und Superlative ohne Beispiel. Die Autofabrik von Ettore Bugatti war in Mulhouse in Frankeich und 1928 präsentierte er auf dem Nürburgring den Prototyp des Bugatti 41 Royale. Das Auto sprengte alle Vorstellungen in Größe, Motorleistung, technischer und handwerklicher Ausführung, Materialien, Ästhetik, Repräsentation und Preis. Für die reichsten der Reichen war eine Kleinserie von 25 Fahrzeugen vorgesehen. 1928 bekam man etwa für 30.000 Mark ein Grundstück mit Villa im Berliner Grunewald und allein das Fahrgestell des Royale kostet 100.000 Mark. Karosserien wurden damals gesondert gefertigt und berechnet und je nach Ausführung kamen für die Karosserie nochmal 20.000 Mark dazu. Das Auto war damit dreieinhalb Mal so teuer wie ein Mercedes Grand Prix Rennwagen! Zwischen 1928 und 1933 wurden nur sechs Fahrzeuge gebaut und die aus der geplanten Serie übrig gebliebenen Motoren wurden in französischen Lokomotiven eingebaut!

Daten des Bugatti 41 Royale:

Länge: 6.000 bis 6.500mm
Breite: 1.990 bis 2.030mm
Radstand: 4.300 bis 4.530mm
Motor: 8 Zylinder in Reihe, 12.8 bis 14.3 Liter Hubraum, Doppelzündung,
3 Ventile pro Zylinder, 300 PS bei 1.800/min;
Länge Motorblock: 1.400mm
Leergewicht: 3.000 bis 3.300 Kg
Höchstgeschwindigkeit: 200 km /h

Zuletzt wechselte 2001 eins der sechs Fahrzeuge den Besitzer. Würde heute ein Auto verkauft werden, so schätzt man den Preis auf mindestens 50 Millionen €.

Anbei ein paar Fotos der drei Royale aus Mulhouse und von ein paar Referenten der Konferenz.

Teilen Sie diesen Beitrag