Der Klimaschutz ist ein ernstes Thema. Umso schöner, dass die Forschung in diesem Fall schnell und effizient zu einem klimaneutralen Verkehr führen kann. E-Fuels richten sich nicht gegen die Elektrifizierung des Verkehrs, sondern sind die Lösung, um weltweiten Bestand an Fahrzeugen schnell und äußerst wirkungsvoll klimaneutral betreiben zu können. Wir sprechen hier von rund 1,4 Milliarden Fahrzeugen mit Antrieb durch Verbrennermotoren.
Aufgrund der Klimaschutzziele des Pariser Klimaabkommens müssen die CO₂-Emissionen auch im Verkehrsbereich erheblich gesenkt werden. In Europa droht ab 2035 ein Verbot der Zulassung neuer Pkw und Kleintransporter mit Verbrennungsmotoren.
Regenerativ hergestellte synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels stellen eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität dar. Durch eFuels können Bestandsfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren klimaneutral betrieben werden.
eFuels sind letztlich ganz normale Kraftstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl oder Kerosin, aber sie werden nicht aus Erdöl hergestellt, sondern rein synthetisch. Bei der Herstellung werden im Wesentlichen grüne Wasserstoffe und grüne Elektrizität benötigt. Grün heißt, dass der Strom, der zur Erzeugung des Wasserstoffs und zum Prozess der eFuel Produktion benötigt wird, ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen sein darf. Der zur Erzeugung benötigte Kohlenstoff wird als CO₂ der Atmosphäre entnommen, und zwar genau so viel, wie bei der späteren Verbrennung der eFuels an CO₂ freigesetzt wird. Bei der Herstellung von eFuel wird also genau so viel CO₂ gebunden, wie später freigesetzt wird. Es handelt sich also um einen Kreislauf.
Den Strom zur Erzeugung des Wasserstoffs und der eFuels stellt man am sinnvollsten in Regionen her, die sich dazu ideal eigenen. Also z. B. in klimatisch heißen Gegenden, in denen ganzjährig Sonnenenergie im Überfluss vorhanden ist, oder in Gebieten, in denen ganzjährig ein starker Wind herrscht. Den dort regenerativ hergestellten Strom kann man ohne riesige Verluste, die in mehreren tausend Kilometern Stromkabeln entstehen würden, z. B. aus der Sahara (Sonnenenergie) oder Patagonien (Windenergie) in die Gebiete befördern, wo die Energie gebraucht wird. Wenn man diesen Strom in eFuels bindet, kann man auf diesem Weg einen Großteil der Sonnen- oder Windenergie in jede Region der Erde transportieren, um sie dort zu nutzen. Da es auf der Welt sehr sehr viele Gebiete gibt, in denen sich viel regenerativer Strom herstellen lässt, wäre man geografisch relativ unabhängig, mit anderen Worten viel weniger abhängig von Ländern, die über Ölvorkommen verfügen.
Aktuell sind die Kosten für den synthetisch hergestellten Kraftstoff noch sehr hoch, welche aber durch Steigerung der Produktionskapazitäten und deren Verlegung in zuvor genannte Regionen wesentlich reduziert werden und dann durchaus mit den Preisen konventioneller Kraftstoffe konkurrieren können.
Es wird immer wieder behauptet, dass die Verwendung von eFuels einen schlechteren Wirkungsgrad hat, also z. B. die Verwendung von Elektrofahrzeugen. Das ist richtig, aber es geht um UNSER Klima und den Wirkungsgrad, mit dem wir unser Klima für uns alle schützen!
Es steckt sogar noch vielmehr Potenzial in eFuels. Man kann das zur Herstellung benötige CO₂ z. B. auch aus Müllverbrennungsanlagen oder vulkanischen Quellen verwenden und dadurch nicht nur CO₂-neutralen Kraftstoff herstellen, sondern Kraftstoff, der sogar mehr CO₂ bindet, als freisetzt.
Technologieoffenheit in den regulatorischen Rahmenbedingungen ist eine wesentliche Voraussetzung, dass die Investitionsbereitschaft für diese Technologien in großen Maßstäben geschaffen wird. Diese Rahmenbedingungen sollten so schnell wie möglich geschaffen werden, denn Klimaschutz geht uns alle an und jede und jeder sollte die Möglichkeit haben, einen Teil dazu beizutragen.
Weitere nützliche Informationen zu eFuels finden Sie auch auf der Internetseite der eFuel Alliance und des eFuels Forum:
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