Beige Safari

Der 1960 vorgestellte Peugeot 404 gehört zu ganz großen Entwürfen der Autoindustrie überhaupt. Diese Autos gelten als sehr sehr ausgewogen, sie sind geräumig, unglaublich übersichtlich, sehr komfortabel, haben eine gute Straßenlage, lassen sich völlig mühelos fahren, sind in kritischen Situationen gut beherrschbar, ihr Kraftstoffverbrauch hält sich in Grenzen, ihr Wartungsaufwand ist relativ gering und ihre Robustheit legendär. Selbst die Korrosionsanfälligkeit ist deutlich geringer als bei den meisten zeitgenössischen Wagen. Diese Eigenschaften machten den 404 zum Welterfolg und vielleicht war der 404, nach dem Model-T von Ford, das zweite Automobil, welches ein echter weltweiter Megaerfolg wurde. Den VW Käfer zählen wir hier ganz bewusst nicht mit, denn obwohl dieser natürlich auch ein Megaerfolg war, hielt sich seine Beliebtheit in Afrika in Grenzen. Ganz im Gegensatz zum 404, der noch heute zum normalen Straßenbild in vielen Ländern Afrikas gehört. Dort über die Jahrzehnte oft völlig verbraucht und in erbärmlichem Zustand – aber sie verrichten immer noch ihren Alltag. In Europa wurden bis 1975 gut 2,8 Millionen Exemplare gebaut, aber in Südamerika und Afrika war noch lange nicht Schluss. Erst 1989 wurde das letzte Exemplar in Kenia gebaut! Auch Fahrzeuge mit Dieselmotoren waren lieferbar und ab 1961 auch mit Benzineinspritzung von Kugelfischer und somit gilt der 404 als das erste Serienauto Frankreichs mit Benzineinspritzung. Die 404 Injection blieben jedoch meist in Europa oder Nordamerika, genau wie die rund 50 % teureren seltenen Coupés und Cabriolets, von denen zusammen nur gut 17.000 Stück gebaut wurden. Es gab auch einen riesigen Kombi mit längerem Radstand, ggf. als sogenannten siebensitzigen Familiale mit drei Sitzreihen. Sogar ein Pick-Up mit großer Ladefläche war im Programm und dieser war natürlich auch in Afrika gefragt und wurde dort nicht selten völlig überladen. Was diese Fahrzeuge alles aushalten mussten, können Sie in diesem Video auf YouTube ansehen.