Peugeot 403 von 1958 mit originalen 8.627 Kilometern!

Ein 52 Jahre altes Auto der Mittelklasse mit nur gut 8.500 Kilometern Laufleistung – kann es das geben!? Eigentlich nicht, aber im Oktober 2010 lief unserem Scout in Frankreich so ein Auto über den Weg. Es handelte sich um eine Peugeot 403 Limousine mit Erstzulassung am 17.07.1958. So eine unglaubliche Rarität kann man suchen, finden wird man so was aber wohl nur durch Zufall. Aber wenn man, wie unser „Scout”, zwei Wochen im Monat in Frankreich unterwegs ist um nach französischen Oldtimern sucht, ist die Chance so eines Zufalls sicher größer als bei einem Laien. Ein Kunde, der einen Suchauftrag nach so einem Auto stellte, war natürlich über glücklich, als wir ihm von dem Fund berichten konnten.

Der Wagen war bis vor zwei Jahren in Erstbesitz und hatte bis dahin nur gut 5.000 Kilometer hinter sich. Das macht eine jährliche Laufleistung von unter 50 Kilometern! Doch noch viel erstaunlicher als die schiere Laufleistung war der fast unberührte Auslieferungszustand, noch mit originalen Qualitätsabnahmezettelchen am Armaturenbrett, die die Endabnahme im Werk vor dem Verlassen der Werkstore dort hingehängt hatte. Sogar an den originalen Kokosfußmatten hängen noch die Auszeichnungsschildchen aus dem Jahre 1958. Die Sitze und Türverkleidungen sind noch mit den originalen durchsichtigen Pastikhüllen versehen, die den makellosten Zustand der Stoffe gewährleisteten. Ob der Motor noch über seine erste Ölfüllung verfügt, wissen wir nicht, aber die Bremsflüssigkeit scheint noch original zu sein, denn eine Bremsflüssigkeit mit so viel Wasseranteil ist uns noch nie begegnet. Bremsflüssigkeit ist hydrophil, zieht die Feuchtigkeit der Umgebung an, und muss, damit sie nicht bei höherer Betriebstemperatur verdampft, alle zwei Jahre gewechselt werden. Wir vermuten, dass die Bremsflüssigkeit in diesem Auto noch von 1958 stammt. Eine Probe dieser „uralten” Bremsflüssigkeit haben wir vorsorglich abgefüllt, vielleicht hat ja jemand den Wunsch diese Flüssigkeit zu untersuchen!?

Abgesehen vom unverfälschten Werksauslieferungszustand weist das Fahrzeug natürlich reichlich Patina eines halben Jahrhunderts auf. Der Lack ist etwas stumpf, die Schonbezüge vergilbt und rissig, die beiden Türen rechts weisen Spuren einer Feindberührung auf und nicht zuletzt sind alle Dichtgummis porös. Das betrifft selbstverständlich auch alle Dichtgummis der Bremsanlage und natürlich auch die Reifen. Für den neuen Besitzer wird der Wagen derzeit behutsam in einen Zustand versetzt, der ihn wieder für den Einsatz im Straßenverkehr nutzbar macht. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass möglichst viele Spuren der langen Wartezeit bis zum jetzigen Besitzer, erhalten bleiben. Was so ein Fund kostet möchten Sie wissen? Auf jeden Fall mehr als ein perfekt restauriertes Auto im Zustand 1.

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