Restaurierung eines Volvo PV 444 LS von 1957

Bei diesem Auftrag ging es darum, einen „Buckel-Volvo”, den der Kunde bei uns gekauft hatte, zu restaurieren. Die Fahrzeugbasis war voll fahrbereit und in einem außergewöhnlich gut erhaltenem Zustand. Das entscheidende Kriterium für die Wahl dieses Exemplars war jedoch die fast makellos erhaltene Innenausstattung! Diese wurde lediglich aus- und wieder eingebaut. Obwohl der Wagen nur zwei Besitzer hatte und der letzte über jede Fahrt ein Protokoll geführt hatte, wie die Karosserie doch einige böse Roststellen auf und der Motor bedurfte eine Revision. Gründe, warum der zweite Besitzer uns beauftragt hatte, den Wagen zu verkaufen.

Um die Aufgabe zu lösen wurden zunächst Motor, Getriebe und die Innenausstattung ausgebaut. Anschließend wurden verrosteten Bleche aus der Karosserie herausgeschnitten und neue Bleche passgenau auf Stoß eingeschweißt. Die fertig eschweißte Karosserie wurde außen und innen im gleichen Farbton lackiert, in dem sie 1957 ausgeliefert wurde. Viele Chrom- und Zierteile wurden durch Neuteile, die fast alle zu beschaffen waren, ersetzt. Der Motor erhielt neue Kolben, Lagerschalen, Ventile, Steuerkette und vielen andere mehr. Das Fahrwerk erhielt neue Buchsen, Radlager und Stoßdämpfer. Die Bremsen neue Beläge, Bremszylinder und Bremsschläuche. Die beiden zerkratzen Windschutzscheiben wurden durch zwei nachgefertigte Verbundglasscheiben ersetzt. Die Fertigstellung des Fahrzeugs dauerte ein dreiviertel Jahr und die Übergabe fand zum Geburtstag des stolzen Besitzers statt. Seine Frau hatte mit uns eine kleine Nebenabsprache getroffen und das „neue” Auto ihres Mannes von Matthias Christ, einem Maler der für uns auf Wunsch Oldtimer künstlerisch verewigt, malen lassen. Diese Absprachen mussten immer stattfinden, wenn der Ehemann gerade mal zur Toilette musste, denn schließlich sollte er von dem Nebenauftrag nichts erfahren. Als der Wagen abgeholt wurde, hatten wir das Gemälde in den Kofferraum gelegt, aber irgendwie war der Besitzer so begeistert, dass er einfach nicht in den Kofferraum sehen wollte. „Herr ……, nun sehen Sie doch mal in den Kofferraum!” Die Überraschung war groß und als dann noch der Maler um die Ecke kam, war die Szene perfekt.

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