Teilrestaurierung eines Citroën DS 19 von 1966

Diesen Auftrag eines Kunden, dessen Eltern in den ‘60er Jahren Citroën DS fuhren, erhielten wir aus Frankreich. Eine ‘66er DS ohne Pallasausstattung und mit manuellem Getriebe sollte es sein und das Ganze bitte in deutscher Handwerkskunst. Ein paar Verbesserungen und persönliche Stilelemente sollten auch realisiert werden und sowohl wir, als auch der Kunde, hatten viel Freude während der „Reinkarnation” dieser Göttin.

Der Motor wurde komplett revidiert und neue Zylinder und Kolben eines DS 21 Motors eingebaut. Der Zylinderkopf wurde auf den Betrieb mit bleifreiem Kraftstoff umgebaut und das 4-Ganggetriebe durch ein späteres 5-Ganggetriebe ersetzt. Der noch original vorhandene Dachhimmelstoff sollte um jeden Preis erhalten bleiben, aber auch nach mehreren Maschinewäschen wurde er einfach nicht mehr sauber. Dann gingen wir durch diverse Kaufhäuser in Berlin und fanden schließlich einen Stoff, der vom originalen so gut wie nicht zu unterscheiden ist. Jetzt strahlt der Dachhimmel wieder wie nach der Auslieferung des Wagens in 1966. Die Wunschfarbkombination war schwarzer Lack, silberfarbenes Dach und zweifarbige Ledersitze in schokoladenbraun und dem hellbeige sogenannter weißer Schokolade. Dazu wurden vier moderne Aufrollsicherheitsgurte in cappuccinobraun gewählt und ein schwarzer Velourteppich. Die Innenausstattung passt perfekt zu dem im Originalfarbton grise rosé lackiertem Armaturenbrett, in dem auch die Felgen lackiert wurden. Zunächst waren wir dieser Kombination gegenüber etwas kritisch eingestellt, aber das fertige Auto ist umwerfend und das immer wiederkehrende Farbenspiel von ideal aufeinander abgestimmten Tönen ist eine richtige Augenweide und das Auto wurde zu unserer Lieblings-DS! Monsieur Desmettre sprechen wir an dieser Stelle unser großes Kompliment aus! 

Da die Schlösser und Verriegelungsknöpfe einer DS oft sehr hakelig sind hatten wir den Einbau einer Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung empfohlen. Herr Arnhold hat den Einbau federführend übernommen und wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Man geht wie bei einem Neuwagen zum Auto, drückt auf den Knopf, es macht „Klack”, die Warnblinkanlage blinkt kurz auf und alle Türen sind offen. Eine Déesse zum Wohlfühlen, die neben den beiden Bentleys des Kunden eine sehr gute Figur macht. In Ihrer alten Heimat in Frankreich wurde dem Wagen ein Kennzeichen nach der ganz neuen französischen Kennzeichenverordnung erteilt, aber im Gegensatz zu den H-Kennzeichen in Deutschland, durfte dieses neue Kennzeichen im alten Stil der ‘60er Jahre ausgeführt werden. Warum geht das in Deutschland nicht? Hierzulande baut man zwar auf Qualität, kümmert sich aber offenbar wenig um Stil. Es hat sich also eigentlich gegenüber früher nichts geändert, aber heute kann man sich aus dem globalen Markt die lokalen Rosinen herauspicken…

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