Unser Geschäftsführer zu den Ereignissen am Breitscheidplatz in Berlin

Unser gesamtes Team ist entsetzt über die Terroranschläge in Berlin und wir alle sprechen hiermit unser Mitgefühl mit den Opfern, deren Angehörigen, deren Freunden und allen in Freiheit lebenden und denkenden Menschen in Europa und der ganzen Welt aus.

Es wäre naiv gewesen zu denken, dass Berlin verschont bleiben würde – nun also auch in Berlin. Was ist vom Zeitalter der Aufklärung geblieben? Waren wir nicht der Ansicht, dass emanzipierte Gesellschaften Autoritäten hinterfragen und sich nicht einfach über andere hinwegsetzen? War das Wirken der Aufklärung und ihrer Vordenker wie René Descartes, Immanuel Kant und Gottfried Johann Leibniz sinnlos?

Im Laufe von Jahrhunderten hat uns der Prozess der Aufklärung zu einem respektvollen Umgang miteinander geführt, wie er vorher undenkbar war. Wir dachten, dass mit dem Fall der Mauer die Förderung und Forderung von Vielfalt gesiegt hätte und sich die Demokratie weltweit durchsetzen würde. Dachten wir, müssen uns aber inzwischen fragen, ob unser Ansatz nicht zu eigennützig war und wir vielleicht Ansichten und Bedürfnisse anderer ignoriert haben.

Natürlich müssen wir uns das fragen, aber bitte auch die die der Ansicht sind, dass deren Bedürfnisse, ggf. auch religiöse, zu kurz gekommen sind. Und bitte auch unsere Politikerinnen und Politiker, deren Wirken von vielen über Gebühr kritisiert wird. Klar man muss der politischen Klasse in den letzten beiden Jahrzehnten viel vorwerfen, denn zur Vereinfachung des Lebens und zum Vorleben unserer westlichen Werte haben sie mit Verlaub wenig beigetragen. Trotzdem, wir leben nach wie vor in Friedenszeiten, haben Arbeitslosen-, Kranken- und sonstige Sozialversicherungen, immer noch eine Rente von der man leben kann und, zumindest in Deutschland, eine florierende Wirtschaft. Die Grundhausaufgaben werden also von der Politik geregelt, aber am Aufzeigen von Perspektiven und Werten mangelt es. Unsere schöne EU outet sich Zusehens als fast nur von wirtschaftlichen Prioritäten gesteuerter „Haufen“.

In unserem kleinen Team arbeiten Menschen aus Deutschland und Frankreich zusammen. Menschen aus Ländern, die sich noch vor 70 Jahren gegenseitig bekriegt haben. Menschen aus den beiden angeblichen Schlüsselländern der EU. In unserem kleinen Team arbeiten Menschen verschiedener Generationen, verschiedenen Glaubens, verschiedener akademischer Grade, verschiedener sexueller Orientierung, Menschen mit und ohne offensichtlicher Behinderung und nicht zuletzt Menschen aus Teilen Deutschlands, zwischen denen vor 27 Jahren noch eine Mauer stand und denen man jeweils verschiedene politische Denkweisen anzuerziehen versuchte.

Einen Horizont den mal einmal gesehen hat, kann man nicht wieder aus seinem Gedächtnis entfernen. Im Namen unseres Teams wünsche ich allen Menschen, auch den Beteiligten an Terroranschlägen einen möglichst weiten Horizont. Einen Horizont der zu Respekt und Achtung anders denkender führt. Ein Horizont der zu einem friedlichen Miteinander führt und zu keiner Politik der Ausgrenzung, die die Menschen in die Flucht treibt. Und von unseren Politikerinnen und Politikern erwarte ich auch einen möglichst weiten Horizont, einen Horizont der deutlich über wirtschaftliche Belange hinausgeht. Leute es brennt und es brennt nicht weil kein Geld da ist….!

Dipl.-Ing. Roland Kayser, Geschäftsführer

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